Beschreibung: Wasserbeize zur Holzfärbung
Gleich zu Anfang etwas ganz Wichtiges: Nur rohes Holz, ohne Wachs und ohne Lack und ohne Öl lässt sich mit Wasserbeize beizen. Wenn die Beizung fleckig aussieht, ist von diesen Substanzen noch
was drauf.
Wir haben im Laufe der Jahrzehnte alles mögliche an Beizen bzw. Färbemittel ausprobiert: fertig gemischte Beizen, Lösemittelbeizen, Wachsbeizen, Positiv-Fertigbeizen, auch natürliche Färbemittel usw. Letztendlich sind wir der Überzeugung, das das Färben mit Wasserbeize, wenn denn nötig, um neues Holz dem alten anzugleichen, die beste Möglichkeit ist. Die Kosten für selber in heissem Wasser ausgelöstes Wasserbeizenpulver sind auch wesentlich geringer. Wir sind keine Freunde vom Beizen, denn oft verschleiern sie die Maserung. Wenn möglich, kann man eine Fehlstelle, die man neu furniert hat, auch als sichtbare Einsetzstelle belassen. Sie bekommt im Laufe der Zeit durch Lichteinfluß von selber den richtigen Ton. Wäre es aber zu auffällig, dann eine Färbung testen. Dazu hat man am besten ein paar fertig aufgelöste Wasserbeizen in Gläsern vorrätig. Denn oft muss man ein wenig mischen, um den Ton zu treffen.
Wir nehmen dazu eine 10ml- Spritze und entnehmen einem Glas 1ml. Auf einem separaten Brettchen des gleichen Holzes oder an einer weniger sichtbaren Stelle (z.B.Möbelfuß) kann man den Ton der Färbung überprüfen. Man sieht sehr schnell, ob die Richtung des Tones passt, oder man evt. mit weiterem Wasser verdünnen muss. Oft muss auch Beize aus einem anderen Glas dazu genommen werden. Dann nimmt man ein separates Glas oder Schälchen, wo man es zusammenmischt. Das zeige ich in dem Video über das Beizen von Eichenmöbeln der 20er Jahre, ab ca. 8:20
https://www.youtube.com/watch?v=vS2JWVfMdsY&t=167s
Dunkle Schellackpolitur, also Schellack mit einem Farbstoff (z.B. Rubin-Schellack, oder schwarzer Schellack) reicht für eine Färbung nicht aus, da der Schellack viel zu dünn ausgetragen wird. In so eine Politur können nur Farbstoffe eingerührt werden. Mit Pigmenten, die eine stärkere Färbung bewirken würden, läßt sich wegen ihrer Dicke nicht polieren. Also muss man vorher mit einer Wasserbeize färben.
Unten führen wir die von uns oft angewandten Färbungen bei den einzelnen Holzsorten auf. Sie werden natürlich häufig leicht angepasst.
Nach dem Auftrag sollte man die Färbung mit einem Fön trocknen (dann wird sie erst mal heller) und dann mit Schellack benetzen. Dann sieht man den endgültigen Ton. Auch wenn man danach Öl oder Wachs auftragen möchte, was problemlos geht (es gibt ein Video dazu: Beizen und Färben mit Wasserbeize, https://www.youtube.com/watch?v=LFbeS_wcOzw&t=278s), ist die Probe mit Schellack besser, denn den kann man sofort mit Spiritus oder Alkohol sofort wieder abwischen. Auch die Wasserbeize geht mit heissem Wasser fast komplett wieder rauß. Dann kann sofort wieder eine andere Beize auftragen. Manchmal reicht es auch, die Beize durch wischen mit einem nassen Lappen auszudünnen, vielleicht auch nur am Rand der Einsetzarbeit, um einen harmonischeren Übergang von neuem zu alten Holz zu erreichen.
Hier unsere favorisierten Färbungen. Am meisten benutzen wir Kirschbaumbeize, meist nochmal weiter verdünnt als die fertige Mischung.
Bei Weichholz (Ficht , Kiefer, Tanne):
Kirschbaum, aber immer die fertige Beize nochmal 1:1 oder 1:2 mit Wasser verdünnt
Bei Eiche:
gute Erfolge mit Kirschbaum
Bei dunkel gefärbter Eiche der 20er Jahre: Nußbaum dunkel oder eine Mischung aus Eiche dunkel, Eiche mittel und Nußbaum dunkel
Bei Nußbaum:
gut ist Nußbaum mittel. Gerade bei Nußbaum sollte man gut überlegen, ob eine Färbung wirklich notwendig ist. Denn bei alten Möbeln ist sowieso oft verschiedene Nußbaumtöne verarbeitet, vom hellen Splintholz bis dunklemMaserholz
Bei Birke:
Auch hier ist Kirschbaumbeize mit Wasser weiter verdünnt die beste Option
Bei Mahagoni:
Eiche dunkel: Eiche Mittel: Nuß Mittel, 1:1:1
Bei Esche:
Kirschbaum 1:1 mit Wasser verdünnt , evt. mit etwas Eiche Mittel mischen
Sie erhalten bei uns verschiedene Beizen bei der Zusammenstellung von Restaurierungsmaterial (Bitte Mindestbestellwertes beachten).
Die Emailadresse für Bestellungen und die aktuelle Preisliste aller Materialien finden Sie hier:
https://www.antik-greef.de/index.php?site=verkauf&item=569.
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